Musikalische Truppe nahe der Perfektion

aus dem Flensburger Tageblatt vom 20.03.2012

Husby/Flensburg | Blasmusik war gestern. Moderner, mitreißender Bigband-Sound ist heute. Nahezu in Perfektion dargeboten wurde diese Musik vom Feuerwehrorchester Husby, das vor einer Kulisse von weit mehr als 900 Besuchern im Deutschen Haus in Flensburg sein Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Bestehen gab. Im Publikum saßen nicht nur viele Ehrengäste aus Feuerwehrkreisen oder Politik, Mariechen Jensen, die Witwe des „Orchestervaters“ Hans Jensen, sowie zwei weitere Gründungsmitglieder. Auch unzählige Ehemalige oder Angehörige, die mit dem Orchester, das bei der „Taufe“ 1962 noch den Namen „Kreisfeuerwehrkapelle Flensburg-Land“ trug, aufgewachsen sind und es über die Jahrzehnte begleitet haben, waren gekommen.

Die Kulturbeauftragte der Landesregierung von Schleswig-Holstein, Caroline Schwarz, unterstrich in ihrem Grußwort die wichtige kulturelle und gesellschaftliche Aufgabe von Musikgruppen: „Außer den Instrumenten müssen sich dort auch die Menschen untereinander abstimmen.“ Das setze eine „unglaublich integrierende Kraft“ frei, die gerade junge Menschen für ihre Persönlichkeitsbildung benötigten. „In Husby funktioniert das hervorragend“, lobte sie die vorbildliche Jugendarbeit auch im Hinblick auf das Jugendblasorchester Husby, das Kindern ab neun Jahren die Möglichkeit bietet, ohne Vorkenntnisse ein Instrument zu erlernen. Aber ebenso die Musikauswahl zwischen „Tradition und Moderne“ sorge dafür, dass Jugendliche sich hier wohl fühlen, bekräftigte Schwarz und spielte auf das Alter der rund 40 Musiker zwischen 15 und 62 Jahren an.

Der Vorsitzende des Orchesters, Ralf Nielsen, freute sich, dass die Optimisten bei der Planung des Jubiläumskonzerts vor zwei Jahren – „Wir kriegen das Haus voll!“ – Recht bekommen hätten, und erzählte von „so manchem Schweißtropfen und viel Herzblut“ während der Proben. Moderator Hinrich Reimer plauderte in seinen lockeren Überleitungen unter anderem von der musikalischen Entwicklung des Feuerwehrorchesters Husby in den vergangenen 50 Jahren, „die auch immer etwas vom Dirigenten beeinflusst gewesen“ sei.

Sein kontrastreiches Repertoire präsentierte das Orchester in einem bunten Querschnitt mit Lars Brodersen, der schon als 22-Jähriger von 1995 bis 1997 „aus der eigenen Nachwuchsschmiede“ rekrutiert worden war und nun seit 2010 wieder die Leitung übernommen hat.

Der Funke sprang bereits beim Radetzky-Marsch zum Programmauftakt auf das Publikum über und manifestierte sich im Verlauf des Abends durch begeistertes Mitklatschen im Takt, Schunkelphasen oder häufigen Zwischenbeifall bei den Soli-Einlagen. Das Stück „String of Pearls“ weckte Erinnerungen an den Jazz-Musiker Glenn Miller, während die Filmmusik „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone den Italo-Western lebendig werden ließ. Von Klaus Doldingers Titelmelodien vom „Tatort“, „Das Boot“ oder „Ein Fall für zwei“ über diverse Rock- und Popsongs von „Supertramp“ und den „Beatles“ steigerte sich das Feuerwehrorchester zum Klassiker „Music“ von John Miles.

Zu ihrem Jubiläum hatte sich das Orchester zwei illustre „Geburtstagsgäste“ eingeladen: Das dänische „Broager Brandvaerns Danse-Orkester“ unter der temperamentvollen Leitung von Margit Mose ergänzte mit seiner von James Last inspirierten Tanzmusik den ersten Programmteil. Neben bekannten Schlagern, wie „Is this the way to Amarillo“, „Pour un flirt“ und Evergreens aus der Rock- und Popszene der 60er Jahre begeisterten vor allem die von den Dudelsäcken der „Broager Pipes“ begleiteten Titel „Mull of Kintyre“ und „Highland Cathedral“ die Zuhörer. Nach der Pause brillierten dann die „Flensburger Stadtbläser“ mit ihrem Dirigenten Ivo Igaunis mit einer Mischung aus Dixieland-Jazz, Boogie Woogie, dem Latin-Klassiker „Tico Tico“ und Hits von Neil Diamond, Tom Jones oder Freddy Mercury.

In Anlehnung an die vom Feuerwehrorchester und den Flensburger Stadtbläsern gemeinsam gespielte Zugabe von „Abba“ sagte das enthusiastische Publikum mit großem Beifall allen Musikern: „Thank you for the music!“

– Quelle: https://www.shz.de/134931

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Ein Aushängeschild mit hohem Niveau

aus dem Flensburger Tageblatt vom 01.03.2012:

Husby/Hürup | Das Feuerwehr-Orchester Husby ist nicht nur ein Aushängeschild der Gemeinde, sondern des gesamten Amtes Hürup und seiner Feuerwehren. Die allseits große Wertschätzung dieses musikalischen Verbandes trat beim Jubiläumsempfang aus Anlass seines 50-jährigen Bestehens im Dörpshus in Hürup deutlich zutage.

An der Spitze zahlreicher Ehrengäste stand Kreispräsident Eckhard Schröder. Nach seiner Auffassung sind die Musiker in Uniform ehrenamtlich und gleichzeitig auf hohem Niveau tätig. „Das Feuerwehr-Orchester begeistert immer wieder. Seine Markenzeichen sind Idealismus, Ausdauer und Treue“, sagte Schröder. Für Peter Asmussen, den stellvertretenden Amtsvorsteher des Amtes Hürup, ist der musikalische Verband gar ein Aushängeschild des Amtes mit beeindruckender Qualität.

Im Namen des Kreisfeuerwehrverbandes lobte der stellvertretende Kreiswehrführer Bernd Waschnik den guten Zusammenhalt von Ortswehr und Orchester. Die Musiker seien ein bedeutsamer Faktor bei der Außendarstellung der Feuerwehr. Amtswehrführer Christoph Kabon hob den sozialen Wert der Musik hervor. Husbys stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Biegemann bezeichnete das Orchester als „Perle in der Muschel der beteiligten Kommunen“. Gemeindewehrführer lobte die gemeinschaftsbildende Arbeit beim Musizieren, und Pastor Hans-Christian Gerber sah in den regelmäßigen Proben am von TV-Krimis dominierten Freitagabend eine „Fanfare des Aufbruchs gegen Lethargie und für Lebensfreude“. Sein Jubiläums-Geschenk bestand in der Zusage, die Pastoratsscheune stehe dem Orchester weiterhin kostenfrei als Probenraum zur Verfügung.

In einem humorvollen Rückblick ging Henning Philipsen auf die Anfänge der Musikgruppe im Jahre 1962 ein. Er erinnerte an Hans Jensen, den Motor der Gründung und ersten Leiter, sowie an dessen Garage als ersten Probenraum. Im Laufe der Jahre habe es viel personelle Fluktuation gegeben, jetzt herrsche „eine harmonische Mischung zwischen Langgedienten und neuen Mitgliedern.“

Bei der Begrüßung hatte Vorsitzender Ralf Nielsen dem Amt, der Gemeinde und der Amtsfeuerwehr für stete finanzielle Förderung gedankt. Größter Wunsch des Orchesters sei immer noch „ein adäquater Probenraum“. Im Verlauf der Festveranstaltung erhielten Maren Petersen und Kirsten Frieda Philipsen das Brandschutzehrenzeichen in Silber für 25 Jahre musikalischen Dienstes. Geehrt wurden weiterhin Gabriele Christiansen für 20 sowie Bianca Bonde, Sandra Prigge und Ralf Nielsen für zehn Jahre Zugehörigkeit. Für die angemessene Umrahmung der Feier sorgte die beteiligten 37 Jubilare selbst – unter ihrem Leiter Lars Brodersen. Den musikalischen Höhepunkt des Festjahres bildet ein Konzert im Deutschen Haus in Flensburg am 17. März.

Quelle: https://www.shz.de/124773

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